HIGHLIGHT
Februar 2020
Grünes Licht für die Siedlungsentwicklung «Am Thomasweg» in Köniz-Liebefeld
Nach sechs Jahren sorgfältiger Planung ist es nun soweit: Im Frühjahr 2020 erfolgt im Liebefeld der Startschuss für die Erneuerung der Siedlung Thomasweg/Stationsstrasse. Bis 2026 werden auf dem Areal etappenweise 282 neue Mietwohnungen gebaut. Während der Bauphase können die Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier bleiben.
Im Könizer Ortsteil Liebefeld, südwestlich der Stadt Bern, entsteht in den kommenden Jahren ein Verdichtungsprojekt mit Vorzeigecharakter: Zwischen dem Thomasweg und der Stationsstrasse, nur einen Steinwurf vom Bahnhof Liebefeld entfernt, errichtet die Grundeigentümerin, die HIG Immobilien Anlage Stiftung (HIG), insgesamt 282 Neubauwohnungen mit 1½ bis 5½ Zimmern. Trotz einer Verdopplung der heutigen Wohnungskapazität bietet die neue Siedlung viel Freiraum und grosszügige Grünflächen – und noch vieles mehr.
Breite Zustimmung dank frühzeitiger Kommunikation
Beim Planen und Bauen von Immobilienprojekten sind viele Herausforderungen zu meistern. Dabei erfolgt die grösste und zeitintensivste Komponente, lange bevor die ersten Bagger auffahren: der lösungsorientierte Austausch mit den Bewohnern, Nachbarn und Behörden. Diese Aufgabe hat die HIG sehr ernst genommen und in den vergangenen Jahren – in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Köniz – einen massvollen Bebauungsplan für die Neugestaltung des Areals erarbeitet. Dabei wurde die Bevölkerung fortlaufend über sämtliche Prozessschritte informiert und die Planung mit einbezogen. «Uns war vor allem auch wichtig, dass wir für die Bewohnerinnen und Bewohner eine sozialverträgliche Lösung finden», sagt HIG-Geschäftsführer Roland Thoma. Während der Abbruch in drei Etappen erfolgt, können die Mieterinnen und Mieter in eine Übergangswohnung innerhalb des Quartiers ausweichen und später in die neue Überbauung zurückkehren. Das Entwicklungsprojekt wurde im Juni 2016 von 85 Prozent der Könizer Stimmbürgern gutgeheissen.
Optimale Voraussetzungen für Verdichtung
Die Siedlung, die zwischen 1957 und 1969 gebaut wurde, besteht gegenwärtig aus drei- bis viergeschossigen Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 142 Wohnungen. Sie sind allesamt sanierungsbedürftig und entsprechen nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Im Jahr 2012 nahm die HIG, welche die Überbauung 2005 erworben hatte, das Projekt in Angriff und liess eine umfassende Testplanung durchführen. Ziel war es, eine mögliche zukünftige Nutzung des Areals und eine aus städtebaulicher Sicht sinnvolle bauliche Entwicklung aufzuzeigen. Bereits in der ersten Studienphase konnte dargelegt werden, dass die mangelhafte Bausubstanz kein hinreichendes Verbesserungspotenzial in Bezug auf alters- und behindertengerechten Wohnraum, zeitgemässe Grundrisse und energetische Sanierung aufweist. Hingegen eignet sich das Areal exemplarisch für verdichtetes Bauen und lässt aufgrund der hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Verkehr zugleich eine Reduktion des Parkraums zu. Diese Befunde bildeten schliesslich den Grundstein für ein zukunftsorientiertes Gesamtkonzept.
Soziale Vielfalt durch differenziertes Wohnungsangebot
Mit der Erhöhung der Bruttogeschossfläche von 15’000 auf 30’000 Quadratmeter wird die bisherige Kapazität der Überbauung nicht einfach nur numerisch verdoppelt, sie umfasst dereinst verschiedene Wohnungstypen für unterschiedliche Lebenssituationen und Haushaltsgrössen. Es wird eine soziale Durchmischung angestrebt – ein Zusammenleben mehrerer Generationen innerhalb des Quartiers. Ob Alleinstehende, Paare oder Familien: Sie alle finden ihrem Bedarf entsprechend Platz, was gleichwohl eine angemessene Belegung der Wohnungen ermöglicht. Darüber hinaus bietet die Neubausiedlung dank kompakten Grundrissen und einem zweckmässigen Ausbaustandard ein differenziertes Angebot an Mietobjekten. Von den 282 Wohnungen sind rund zwei Drittel im mittleren Preissegment positioniert, während die anderen aufgrund ihrer etwas einfacheren baulichen Ausführung leicht günstiger sind. Alle verfügen über moderne, offene Wohnflächen und über eine Loggia. Ausserdem bietet die neue Überbauung rund 1’000 Quadratmeter Gewerbefläche im Erdgeschoss entlang der Könizstrasse, einen Doppelkindergarten sowie drei unterschiedlich gestaltete Innenhöfe.
Weniger Parkplätze, mehr Lebensqualität
Die Zahl der autofreien Haushalte in den grossen Schweizer Städten ist seit der Jahrtausendwende markant gestiegen. In Bern sind es laut Bundesamt für Statistik mehr als die Hälfte. Am Thomasweg sind 0.5 Parkplätze pro Wohnung geplant. Dafür wird den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit geboten, nebst solarbetriebenen Ladestationen, etwa für Elektroautos und E-Bikes, auch ein ausgebautes Car-Sharing-Angebot zu nutzen. Auch bei der Umgebungsgestaltung wird die Nachhaltigkeit grossgeschrieben: Durch die horizontale Verdichtung entstehen neue Freiräume und Begegnungsorte, etwa in Form von grosszügigen Innenhöfen und Spielplätzen. Beheizt wird die Bebauung mit nachhaltiger Energie, die über eine Erdwärmesonde an die Oberfläche transportiert wird. Ferner wird der Sulgenbach entlang der Stationsstrasse auf einer Länge von 99 Metern offengelegt und renaturiert. Dabei erfolgen die Bezüge zur Umgebung fliessend: Die Neugestaltung des Areals integriert sich in die bestehende Quartierstruktur und bindet die umliegenden Siedlungen mit ein.
Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie auf der www.amthomasweg.ch